Bevor es konkret um die Fütterung geht, bestimmen Sie zuerst immer ungefähr das Alter der Kitten. Hilfe dazu finden Sie im Menüpunkt „Altersbestimmung“. Denn je nachdem, auf welcher Stufe sich die Kätzchen befinden, ist die Fütterung anzupassen.
Das Anmischen der Aufzuchtmilch erfolgt immer laut Anleitung des Herstellers. Jedoch gibt es ein paar Tipps und Tricks, die helfen können.
Milch anmischen
Lesen Sie zu aller erst die Packungsbeilage der gekauften Aufzuchtmilch. Das Mischverhältnis von Wasser zu Milchpulver variiert je nach Marke! Zum Anmischen der Milch verwende ich stets abgekochtes Leitungswasser. Sollte das Leitungswasser in Ihrer Wohngegend nicht zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet sein, sollten Sie stilles Mineralwasser verwenden.
Ich habe über die Jahre hinweg eine relativ zeitsparende Methode gefunden, um die Milchzubereitung immer möglichst rasch zu erledigen. Das hilft vor allem nachts, wenn man vor lauter „Weckerstellen“ sowieso schon nicht mehr weiss, wie man alles schaffen soll. Ich koche am Ende jeder Fütterung immer einen Wasserkocher voll Wasser ab und fülle mir die für die nächste Fütterung benötigte Wassermenge in eine kleine Mini-Thermoskanne, die ich nur für diesen Zweck verwende. Bis zur nächsten Fütterung ist die Temperatur des Wassers dann "warm aber nicht zu heiß" und ich kann direkt mit dem Herstellen der Milch und der Fütterung starten. Das überschüssige Restwasser schütte ich weg, spüle die Thermoskanne mit kochendem Wasser aus und befülle sie dann wieder neu. Alternativ können auch Fläschchenwärmer aus dem Babybedarf zum Einsatz kommen, um abgekochtes Wasser für die jeweils nächste Fütterung zeitsparend "auf Temperatur" zu halten.
Bitte bereiten Sie aber nie Aufzuchtmilch „auf Vorrat“ zu! Die Milch muss zu jeder Fütterung neu abgemischt werden,
um Verkeimungen zu vermeiden. Auch abgekochtes Wasser sollte immer nur für die jeweils nächste Fütterung auf Vorrat gehalten werden.
Kitten im Alter von ca. 4-5 Tagen. Solch kleine Mäuse sind ein Fulltime-Job.
Zum Anmischen der Milch ab einer Menge von ca. 20-40 ml aufwärts hat sich bei mir die Verwendung einer handelsüblichen Säuglingsflasche bewehrt. Diese Fläschchen sind größer als die Milchfläschchen aus der Heimtierindustrie und das Aufschütteln des Pulvers gelingt viel besser. Seit ich eine Säuglingsflasche dazu benutze, gehören Klümpchen der Vergangenheit an. Zum Füttern selbst ist diese Flasche aber natürlich nicht geeignet – sie dient mir lediglich nur zum Herstellen der Milch. Ich schütte die Milch dann immer in eine normale Keramiktasse um und ziehe sie in die Futterspritzen auf.
Wo wir gerade bei Klümpchen sind… sollte eine Milch verklumpen und lauter Bröckchen aufweisen, heißt es wegschütten und neu beginnen. Solche Verklumpungen können üble Verstopfung verursachen und Sparsamkeit ist hier fehl am Platze. Auch Kalkbröckchen aus schlecht gereinigten Wasserkochern dürfen nicht in die Milch gelangen!
Zum testen der Temperatur empfiehlt es sich, ein paar ml der Milch auf die Unterseite des eigenen Handgelenkes auf zu tropfen. Nicht zu wenig, schließlich muss man die Temperatur gut fühlen können. Ist es zu heiss, heisst es noch abwarten. Hat man eine schöne, wohlig warme Temperatur, kann die Fütterung starten.
Fütterung mit Futterspritze und "Miracle Nipple" Säugehilfe.
Fütterungstechnik
Bereits bevor ich die Fütterungsutensilien anfasse, erfolgt die Hände-Desinfektion. Bereits vor dem Anfassen des
„Equipments“ sollte dieser Schritt fix in Ihren Ablauf integriert werden! Arbeite ich in einer besonders „gefährdeter Umgebung“ (Tierheim…), so kommt zuerst das Händewaschen, dann die
Hände-Desinfektion und dann ziehe ich mir noch Einweghandschuhe über. Die Infektionsgefahr ist für solch kleine Kitten leider sonst enorm. Es versteht sich von selbst, dass je nach
Gefährdungsgrad auch eigene Kleidung (z.B. eine Weste, die immer bei Fütterung der Kitten übergezogen wird) verwendet werden sollte.
Ich persönlich bevorzuge die Fütterung per Spritze mit Säugehilfe-Aufsatz, da ich so immer gut die getrunkene Menge im Auge habe und auch schwache Fund-Kitten eher per Spritze als per Flasche zum Trinken zu überreden sind. Jeder hat dabei aber eigene Vorlieben – sobald man Erfahrungen gesammelt hat, wird man „seine Methode“ haben. Wenn die Kitten gut an einem Fläschchen saugen, spricht natürlich auch absolut nichts dagegen, sie per Flasche zu füttern.
Als Futterspritzen verwende ich je nach Alter unterschiedliche Größen. Neugeborene füttere ich mit 1-3 ml Spritzen. Kitten von 7-14 Tagen mit 5 ml Spritzen. Bei gut trinkenden Kitten im Alter von über 3 Wochen wechsle ich oft schon auf 10 ml Spritzen. Durch das Anpassen der Spritzengröße ist der Durchfluss nicht zu hoch und ich vermeide dadurch das gefürchtete Verschlucken. Ich verwende die Spritzen immer in Kombination mit einem Säugehilfe-Aufsatz.
Ich verwende gerne „Miracle Nipple“ Aufzuchtsauger, da diese Sauger unverschluckbar sind und eine gute Qualität aufweisen. Sie passen auf jede handelsübliche Spritze und können auch für Fläschchen genutzt werden. Ich ziehe die Milch immer mitsamt dem Sauger in die Futterspritze auf. Sollten sich Klumpen in der Milch befinden, würde ich das dabei nämlich bereits merken, da der Sauger nur eine sehr kleine Öffnung aufweist und bei Klumpen sofort verstopfen würde.
Fütterung eines ca. 5 Tage alten Kittens. Bei solch kleinen Kitten muss der Kopf noch etwas gestützt werden.
Die Kitten sind zur Futterzeit meistens sehr aufgeregt. Lassen Sie das Kitten aufrecht sitzen und träufeln sie ihm ein Schlückchen voll Milch ins Mäulchen. Meistens folgt dann sofort der Saugreflex und das Baby trinkt gierig weiter. Die Fütterung per Spritze erfordert immer ein gutes Fingerspitzengefühl. Merkt man, dass das Schlucktempo geringer wird, muss die Futtermenge gedrosselt werden. Kurze Pause zum Durchatmen, dann geht es mit dem Trinken weiter. Bei ganz kleinen Kitten ist es nötig, den Kopf mit der linken Hand leicht zu stabilisieren, da sie den Kopf noch nicht selber halten können, jedoch „in totaler Bauchlage“ nur schwer gefüttert werden können. Eine unverkrampfte, leicht aufrechte Position ist daher vorteilhaft. Sind Kitten „frisch gefunden“ und noch sehr schwach, ist es nötig, die Milch tröpfchenweise einzugeben. Ein normales Saugverhalten tritt dann meistens erst nach ein paar weiteren Fütterungen ein, wenn die Kleinen etwas zu Kräften gekommen sind.
Ein Problem der ersten Stunden und Tage ist manchmal Abwehrverhalten seitens der Kitten. Manche Kitten wehren sich "mit Händen und Füßen" gegen die ungewohnte Milch und die Fütterung an sich und quängeln nur unzufrieden, anstatt richtig zu trinken. Diese Anfangsphase dauert wenn man Glück hat nur wenige Stunden, mit etwas Pech kann es sich auch über die ersten Tage hinziehen. In dieser Zeit müssen Sie sehr vorsichtig füttern und kürzere Intervalle einhalten, da die Trinkmenge meistens nur suboptimal ist. Aber auch solche "Quängelkitten" beruhigen sich normalerweise rasch und nach ein paar Versuchen wird die neue Milch dann gierig angenommen. Wollen Kitten weiterhin nicht richtig trinken und zeigen keine Gewichtszunahme, ist das allerdings ein Alarmzeichen und ein Tierarzt-Check sollte rasch erfolgen.
Verschlucken: Ein gefürchtetes Problem
Ein häufiger Fehler ist es, Kitten in Rückenlage zu füttern. Dies kann zu schwerwiegenden Problemen führen, wenn sich ein Kitten verschluckt. Verschlucken ist überhaupt leider ein großes Thema bei unerfahrenen Erst-Ersatzmamas. Oft wird viel zu schnell und leider oft auch in falscher Position gefüttert. Kommt die Milch aus der Nase, muss sofort durch wegtupfen der Milch ein erneutes Einatmen der Flüssigkeit verhindert werden. Niest das Kitten dann ein paar Mal kräftig und wird die Milch dabei los, hat man manchmal Glück und es kommt zu keinen weiteren Schädigungen. Hört man von nun an aber ein leichtes „Knacken“ in der Atmung oder atmet das Kitten auffällig schnell, ist der sofortige Gang zum Tierarzt unablässig. Um Lungenentzündungen zu vermeiden, ist dann der Einsatz eines Antibiotikums nötig. (Mehr zum Antibiotika-Einsatz bei Kitten unter "Komplikationen".) Leider ist trotzdem nicht immer gesagt, dass das Verschlucken damit wett gemacht werden kann, deshalb sollte es oberstes Gebot sein, es im Vorhinein zu vermeiden.
Bei der Trinkmenge gilt: Man kann nichts erzwingen! Trinkt ein Kitten zu wenig, weil es z.B. noch zu schwach ist, sind häufigere Fütterungen angesagt.
Trinkmenge
Grundsätzlich gilt: es wird soviel gefüttert, wie die Kitten annehmen. Man merkt sehr schnell, ab wann der Saugreflex bei der Fütterung nachlässt, das Kleine immer langsam wird und schließlich „genug“ hat. Dann mit Zwang noch etwas hinein zu bekommen, kann mit Verschlucken enden – und ist nicht notwendig.
Grob kann man sagen, dass Kitten in der 1. Lebenswoche normalerweise pro Fütterung 2-4 ml zu sich nehmen. In der 2.
Lebenswoche ca. 6-12 ml. In der 3. Lebenswoche 12-15 ml und in der 4. Lebenswoche 15-20 ml. Ab dann ist die Milchmenge abhängig davon, wieviel festes Futter bereits angenommen wird und variiert
dementsprechend. Eine Faustregel, an der man sich ungefähr orientieren kann: Ein Kätzchen verfügt über ca. 4 ml Magenvolumen pro 100 g Körpergewicht.
Hat man nun ein Kitten, welches ca. 8-10 Tage alt ist und trotzdem es bereits 6-12 ml trinken sollte pro Fütterung nur 2-3 ml annimmt, kann man nichts erzwingen, sondern muss den Fütterungsintervall dementsprechend anpassen. Je weniger getrunken wird, desto häufiger muss gefüttert werden. Oft normalisieren sich aber solche Kitten nach wenigen Tagen, wenn sich die Verdauung auf die Kunstmilch umgestellt hat. Eine geringe Trinkmenge deutet immer auf allgemeine Schwäche, Krankheit oder Verstopfung hin oder kommt häufig zu Beginn der Handaufzucht vor, wenn die Kleinen sich erst an die Kunstmilch anpassen müssen.
Die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen ist bei der Aufzucht von solch kleinen Kitten sehr wichtig.
Hygiene
Bei Kitten bis zu einem Alter von ca. 2 Wochen überschütte und spüle ich die benötigten Utensilien (Säuglingsflasche, Tasse, Futterspritze, Sauger) nach jeder Fütterung mit kochendem Wasser. Ich ziehe mindestens zweimal hintereinander kochendes Wasser durch den Sauger in die Spritze auf, um auch den Nippel innen zu säubern. Die Spritze wird anschließend zerlegt und auch nochmal durchgespült. Ebenso die Flasche, mit der ich die Milch anmische und die Milchtasse. Die Sachen werden dann auf einem Handtuch ausgebreitet. Sind die Kitten bereits älter, kann diese Prozedur auf 2 x tgl. reduziert werden, da die Kleinen dann meist auch nicht mehr so anfällig sind. Durchgewaschen werden die Fütterungs-Utensilien aber grundsätzlich nach jeder einzelnen Fütterung.
Das Bäuchlein wird nach jeder Fütterung sanft massiert und dadurch die Verdauung angeregt.
Bauchmassage
Nach jeder Fütterung muss das Bäuchlein massiert werden. Man legt die Kleinen dazu vorsichtig in Seiten- oder Rückenlage und massiert entweder mit dem Daumen oder mit einem kleinen, weichen Baumwolltuch den Bauch im Uhrzeigersinn. Es kann auch eine Kinderzahnbürste verwendet werden, diese simuliert die rauhe Zunge der Mutterkatze. Man „schiebt“ mit der Massage immer ein wenig Richtung After und massiert auch die Flanken sanft mit. Diese Prozedur dient der Unterstützung der Darmperistaltik und ersetzt das Ablecken durch das Muttertier. Zeigen Kitten beim Bauchmassieren deutliches Unwohlsein und beklagen sich lautstark, sollte kontrolliert werden, ob es sich um Blähungen oder Verstopfung handeln könnte. Mehr dazu im Menüpunkt „Komplikationen“.
Urinabsatz erfolgt bei Flaschenkindern durch die Stimulation normalerweise nach jeder Fütterung, Kotabsatz ca. einmal täglich bis hin zu alle 2 Tage.
Kot- und Urin-Absatz
Nach der Massage erfolgt die eigentliche „Action“ – der Kot und Urinabsatz. Manche Kitten starten auch schon
während der Massage damit. Auslösend für das Wasserlassen ist meistens das reine darüberstreichen über den Genitalbereich. Ich verwende dazu zusammengeknüllte Küchenrolle, die ich vor der
Prozedur ganz wenig (!) anfeuchte, damit sie nicht zu rau ist. Der Urinabsatz erfolgt normalerweise sofort, sobald damit sanft über die Genitalregion gestrichen wird. Zum Kotabsatz muss auch das
After mit der leicht angefeuchteten Küchenrolle stimuliert werden. Man merkt sofort, wenn die Kitten „pressen“ – die Körperspannung verändert sich und sie wirken „konzentriert“ dabei. Am After
ist das Pressen ebenfalls erkennbar. Bei Neugeborenen verwende ich weiches WC-Papier oder Kosmetiktücher anstatt von Küchenrolle.
Normal ist es, wenn ein Kitten ca. alle 1-2 Tage Kot absetzt. Sollte es öfter sein und die Konsistenz stimmen (kein Durchfall), ist es ebenfalls in Ordnung. Sollte über mehr als 2 Tage hinweg
kein Kot abgesetzt werden, gilt es, das Kitten genau zu beobachten. Hat es einen härter werdenden, prallen Bauch oder mag es in letzter Zeit nicht mehr so gut trinken, spricht man dann von
Verstopfung. Mehr zu diesem Thema im Menüpunkt „Komplikationen“. Solange jedoch alles in Ordnung ist, das Kitten gut trinkt und keine
Auffälligkeiten zeigt, können solche großen Zeitabstände beim Kotabsatz jedoch auch durchaus normal sein. Flaschenkinder müssen nicht zwingend einen täglichen Kotabsatz haben, solange alle
anderen Parameter stimmen und es keine Symptome für eine Verstopfung gibt. Die Milch wird normalerweise sehr gut verdaut und dementsprechend klein sind die Kotmengen.
Nach erfolgtem Urin- oder Kotabsatz wische ich nochmals mit einer angefeuchteten Küchenrolle nach, bevor dann
trocken abgewischt wird. Hier können auch Sensitiv-Babyfeuchttücher (ohne Parfüm) verwendet werden. Diese Prozedur dauert meist nur wenige Minuten und die Kitten schlafen danach satt und
zufrieden wieder ein. Ab Ende der 3. Woche erfolgt dann meist der erste selbständige Kotabsatz. Im Laufe der 4. Woche wird dann meistens keine Hilfe mehr benötigt.
Bei solch kleinen Würmchen sollte Kolostrum nicht fehlen. Es dient der Stärkung des Immunsystems.
Kolostrum
Kitten im Alter von 1-7 Tagen sollten unbedingt zusätzlich zur Aufzuchtmilch auch Kolostrum
erhalten. Besonders Kitten, die nicht bei der eigenen Mutter gesäugt haben und sofort in Handaufzucht gelandet sind, benötigen Kolostrum dringend. Kolostralmilch, welche in Form der Erst-Milch
durch die Mutterkatze abgegeben wird, enthält Immunglobuline und dient zur Stärkung des Immunsystems. Gerade bei Flaschenaufzuchten ist es sinnvoll, Kolostrum auch später noch zuzuführen, da es
generell der Stärkung dient. Ich gebe jedem neuen Flaschenwurf zumindest 1-2 x Kolostrum, bei Bedarf auch öfter.
Eine Liste für die tägliche Gewichtskontrolle und zum Notieren des Kotabsatzes sollte nicht fehlen.
Monitoring in der Kittenaufzucht
Ein gewisses Maß an Monitoring ist in Aufzucht von Flaschenkindern sehr wichtig. Ich lege mir bei jedem neuen Flaschen-Wurf eine Tabelle am PC an und drucke mir diese dann aus. Diese Liste kommt auf ein Klemmbrett und steht immer bei den Kitten parat. Pro Kitten gibt es eine Spalte für Gewicht und Kotabsatz ja/nein. Denn glauben Sie mir: nach einigen Tagen oder Wochen Schlafentzug ist es gefährlich, sich einfach nur auf „das merke ich mir schon“ zu verlassen. Gerade was den Kotabsatz betrifft… Fragen wie „hat das Kleine mit der schwarzen Nase jetzt heute eigentlich schon sein Geschäft gemacht?“ sind damit dann schnell beantwortet, wenn man sich eine solche Liste angewöhnt.
Ich wiege Flaschenkinder immer morgens vor der ersten Morgen-Fütterung ab. Meist halte ich davor eine etwas größere Nachtpause ein (bei normalem 2 Stunden-Rhythmus dann eben einmal 2,5-3 Stunden…. bei normalem 3 Stunden-Rhythmus dann eben einmal 3,5-4 Stunden….) und verwende dann immer das morgens gemessene Gewicht als Vergleich. Ein Kitten sollte ungefähr pro Tag 10 g Gewicht zulegen. Natürlich gibt es dabei Schwankungen. Tageweise ist es deutlich mehr, dann wieder ein bisschen weniger. Insgesamt sollte man in etwa auf 80-100 g Zunahme pro Woche kommen.
Nimmt ein Kitten ab oder zeigt über mehr als 2 Tage hinweg einen Stillstand, ist dies nicht normal und immer ein Alarmzeichen, das etwas nicht stimmt! Dann sollte sofort eine sorgfältige Prüfung von Futter, Intervall und Methode erfolgen. Kommt man dabei auf keinen grünen Zweig, sollte eine Tierarzt-Kontrolle erfolgen, um herauszufinden, was das Problem sein könnte.
Diese bunte Truppe ist jetzt im richtigen Alter zur Futterumstellung. Die Umstellung erfolgt aber keinesfalls "von heute auf morgen", sondern braucht Zeit.
Futterumstellung
Grob kann man sagen, das Kitten ab frühestens der 4. Woche mit breiiger Dosennahrung Bekanntschaft machen sollten. Mit ca. 3 Wochen beginnen die Milchzähne durchzubrechen. Das Gebiss sollte schon einigermaßen ausgebildet sein, bevor es an die erste festere Nahrung geht. Spätestens ab Ende der 4. Woche bzw. Anfang der 5. Woche wird es dann mit der Futterumstellung zunehmend ernst.
Ich bevorzuge für den Start möglichst weiche Sorten wie z.B. Animonda Baby Pate oder Royal Canin Mother & Babycat Dosen. Dieses Futter lässt sich mit der Gabel zerdrücken und noch mit etwas Wasser breiig anmischen und kann gut von den kleinen "gemümmelt" werden. Ich verwende auch gerne Hipp Hühnchen-Gläschen, um den Kleinen das Futter schmackhaft zu machen. Diese Gläschen haben eine gute Konsistenz und die meisten Kitten mögen sie sehr gerne.
Man sollte den Kleinen immer wieder einmal das Futter zeigen und ein klein wenig davon probieren lassen. Zeigen sie Abwehrreaktion, ist es einfach noch zu früh. Reagieren sie interessiert und wollen mehr von dem Geschmack, mümmeln sie dann meistens schnell selbst an dem angebotenen Futter herum. Je besser und geübter die Kleinen dabei werden, desto besser kommen sie dann auch mit "normalem" Nassfutter zurecht. Mit ca. 5-6 Wochen braucht das Futter dann meistens nicht mehr "pampig" zu sein, dann können sie schon durchaus gut kauen.
Wichtig ist es, die Milchmenge trotz allem nicht zu schnell zu reduzieren. Es handelt sich hier um einen Umstellungs-Prozess, der durchaus Wochen dauert und nicht auf Knopfdruck passiert. Die Milch-Fütterungsintervalle werden, sobald Feuchtfutter angenommen wird, immer weiter ausgedehnt, bis schließlich ab Ende der 5. Woche nur noch ca. 3 x täglich Milch zugefüttert wird. Beobachtet man Katzenmütter mit ihren Kindern, so sieht man, dass es kaum „von heute auf morgen“ mit dem Stillen vorbei ist. Manche Mütter versorgen ihre Kleinen auch mit 10 Wochen noch ab und zu mit Milch. „Gut Ding braucht Weile“ gilt daher bei der Futter-Umstellung. Es ist fatal, hier von heute auf morgen „die brauchen nur noch Dosenfutter“ zu sagen – meistens folgt dann nämlich ein rapider Gewichtsverlust. Die Umstellung erfordert also Fingerspitzengefühl und Monitoring. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, die Gewichtsentwicklung im Auge zu behalten.
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