Ist Ammenaufzucht eine Alternative?
Grundsätzlich ist es möglich, mutterlose Kitten einer anderen Mamakatze unterzulegen, die gerade selbst Kinder aufzieht. Jedoch gibt es dabei vieles zu bedenken und leider auch viele Risiken,
sodass die Ammenaufzucht bei Weitem nicht immer die beste Alternative ist.
Was sind die Risiken, was gibt es zu bedenken?
Positiver Parvo-Test von Fundkätzchen, die zuvor keinerlei Anzeichen zeigten und noch in der Inkubationszeit steckten. Die Inkubationszeit für virale Erkrankungen beträgt 10-14 Tage. Wer das einmal mitgemacht hat, wird nie "frisch gefundene" Kätzchen sofort vergesellschaften!
Ist eine Nest-Kontrolle möglich?
Entschließt man sich dennoch dazu, die Fundkätzchen einer anderen Mutter unterzulegen, git als oberstes Gebot: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Gerade schwache Fundkitten verfügen
oft nicht mehr über genügend Kraft, sich gegen stämmigere Geschwister durchzusetzen. Es ergibt zwar ein herzerwärmendes Bild, sie dann bei einer netten Mamakatze liegen zu sehen, letzten
Endes entscheidet über den Erfolg jedoch die Gewichtszunahme.
Nimmt ein Kitten bei der Amme ab oder stagniert das Gewicht, muss unbedingt zugefüttert oder in Handaufzucht gewechselt werden! Wir im Tierheim stehen dabei allein deshalb oft vor
praktischen Problemen, denn scheue Streuner-Mütter lassen uns nur selten täglich zur Kontrolle ins Nest greifen. Auf gut Glück fremde Kitten bei einer Kätzin dazuzulegen ohne jede
Kontrolle, würde ich aus Erfahrung absolut nicht empfehlen. Es muss unbedingt gewährleistet sein, dass ein mögliches Zurückbleiben der Fremd-Kitten frühzeitig bemerkt und eingegriffen
werden kann!
Zwingend nötig: Die Tägliche Gewichtskontrolle der Neuankömmlinge! Bei Gewichtsabnahme oder fehlener Zunahme muss sofort reagiert werden! Katzenmütter, die keine Nest-Kontrolle tolerieren, sollten daher nicht als Ammen eingesetzt werden.
Altersunterschied / Entwicklungsstand.
Auch der Altersunterschied der Kätzchen und der Entwicklungsstand sind von großer Bedeutung. Klar, manchmal klappen auch Patchwork-Familien gut. Es macht aber keinerlei Sinn, zu 4-wöchigen "500 Gramm Brummern" zB. kleine Fundkätzchen mit noch geschlossenen Augen zu legen. Die Mütter von bereits größeren Kitten sind schlichtweg normalerweise nicht mehr permanent im Nest - ihre Kinder brauchen das ja nicht mehr. Die Neuen dagegen schon, wodurch es dann oft zu einer Mangelversorgung der Fremd-Kitten kommt. Zu große Altersunterschiede sollten daher unbedingt vermieden werden. Nicht nur, dass kräftigere Kitten die Schwachen sowieso meist abdrängen, auch die Mütter sind dann längst nicht mehr im "Nestmodus", wenn die eigenen Kitten bereits weiter entwickelt sind. Ausnahmen bestätigen die Regel, jedoch ist gute Kontrolle in solchen Fällen absolut von Nöten.Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com