Aufzuchten 2021

 

Fotos meiner Kitten-Aufzuchten 2021.

Flaschenkind Nr. 1, April 2021

Mamakatze Lizzie kam hochträchtig ins Tierheim. Sie stammte von einem Bauernhof und wurde aufgrund der Scheidung ihrer Besitzer abgegeben. Lizzie gebar am 1.4. ihr Söhnchen, den kleinen Adonis. Leider gab es einige Komplikationen - die Nachgeburt war nicht abgegangen, sodass Lizzie medizinisch betreut werden musste. Außerdem hatte Lizzie keine Milch, keinen Tropfen. Der kleine Adonis wuchs somit mit der Flasche auf. Da Mama Lizzie sich trotzdem rührend um den Kleinen kümmerte, konnten die beiden zusammen bleiben. Ich pflegte Adonis wie ein Flaschenkind, er hatte aber trotzdem seine Mama. Später, als er ca. 4 Wochen alt war, kam ein wenig Milcheinschuss an einer Zitze, sodass Lizzie ihn kurzzeitig auch noch selbst säugen konnte. Adonis ist mit dieser Co-Mama Aufzucht zu einem kräftigen Katerchen herangewachsen.

Flaschenkinder Nr. 2-3, April 2021

Bärbel und Clara wurden in einem Schweinestall in 2295 Oberweiden gefunden. Am Vortag waren es noch 6 Neugeborene und eine Streuner-Mama. Tags darauf waren nur noch Bärbel und Clara übrig, von der Mama und den Geschwistern fehlte jede Spur. Trotz längerem Zuwarten kam die Mama nicht zurück, wir wissen leider nicht, was passiert ist. Die Kleinen waren schon sehr schwach und wurden von den Findern dann ins Tierheim gebracht. Bärbel hat sich rasch erholt, Clara brauchte länger dazu und hatte einen schlechteren Start. Sie hatte zum Abgabezeitpunkt keinen Schluckreflex mehr und war bereits stark dehydriert. Durch Infusionen konnte ihr auf die Beine geholfen werden, sodass sie dann auch zu trinken begann. Mittlerweile holt die Kleine schon gut auf. 

Flaschenkinder Nr. 4-7, Mai 2021

Domino, Enjo, Fenja und Gina kamen ins Tierheim, nachdem ihre Mamakatze überfahren wurde. Sie waren damals erst wenige Tage alt. Die Aufzucht der Kleinen war eine Herausforderung, da sie bereits mit flüssigem Durchfall (Giardien) zu mir kamen. Die Therapie ist aber gottseidank geglückt und alle haben sich gut entwickelt. Die Kätzchen konnten pärchenweise vermittelt werden.

Katzenkinder Nr. 8-10, August 2021

Mal etwas ganz anderes, nämlich KEINE Faschenkinder! Ihre Mamakatze (von mir "Linda" getauft) wurde hochträchtig gefunden. Im Tierheim war gerade kein Zimmer mehr frei, weshalb Linda bei mir Zuhause ein Pflegezimmer bekam. Sie gebar ihre Kätzchen, es gab jedoch Komplikationen, da ein bereits totes Kitten im Geburtskanal feststeckte. Linda musste daher in der Tierklinik einchecken, hat zum Glück aber alles gut überstanden und konnte ihre 3 Sprösslinge weiter aufziehen. Die drei konnten gemeinsam in ein neues Zuhause vermittelt werden und auch Linda hat nach ihrer Kastration einen guten Platz gefunden.

Flaschenkind Nr. 11, September 2021

Little Sunshine ist ein ganz besonderes Katzenkind. Seine Mutter hat ihn leider gleich nach der Geburt verstoßen. Wir fanden ihn mehr tot als lebendig abseits seiner Geschwister mit einer Wunde an Kopf und After. Er war bereits eiskalt und atmete kaum noch. Nach dem Aufwärmen und einer stärkenden Infusion kehrten die Lebensgeister zurück, er trank wie ein kleiner Weltmeister von der Flasche und wuchs als Flaschenkind bei mir auf.

 

Schnell war klar, dass Little Sunshine nicht "normal" ist. Seine Geschlechtsteile waren nicht normal ausgebildet, mittlerweile wissen wir aber, dass er männlich ist. Ansonsten machte sich Little Sunshine sehr gut, wuchs und gedieh. Ab dem Alter von ca. 6 Wochen gab er uns aber Rätsel auf. Er blieb punkto Bewegung und Wahrnehmung hinter den anderen Kätzchen zurück und wirkte sehr tollpatschig.

Sunshine wurde daher beim Neurologen vorgestellt, der verschiedene angeborene Missbildungen diagnostizierte. Sunshine lernte aber weiterhin dazu, war dabei aber nur langsamer als alle anderen. Da er trotzdem einen ungebrochenen Lebenswillen zeigte, war aufgeben keine Option. Schließlich lernte er das selbständige Fressen und mit ganz viel Fingerspitzengefühl auch das Kisterlgehen, obwohl letzteres aber auch heute noch "ein Thema" ist, da er aufgrund seiner Beeinträchtigung nie ganz stubenrein geworden ist.

Ab dem Alter von ca. 9 Wochen entwickelte Sunshine Epilepsie. Erneut waren wir sofort beim Neurologen vorstellig, diesesmal folgte ein CT und MRT. Nun stand fest, was er hat: das "Dandy Walker Syndrom", Teile des Kleinhirns fehlten. Dies ist eine angeborene Missbildung, die zwar keine Schmerzen verursacht, aber häufig Epilepsie auslöst - so auch bei Sunshine. Sunshine wurde daher auf Medikamente eingestellt und ist seither zum Glück weitgehend anfallsfrei. Da er noch im Wachstum ist, ist das aber eine Challenge - wir hoffen sehr, dass wir auch weiterhin Erfolg haben und der kleine Mann problemlos groß wird.

Sunshine ist aufgrund der fehlenden Stubenreinheit, der Epilepsie und der Tatsache, dass er mich von Tag1 an als "Mama" kennt, hier geblieben. Ich würde es nicht übers Herz bringen, ihn aus der Hand zu geben, da aufgrund seiner Beeinträchtigung die Gefahr, dass er zum Wanderpokal wird, natürlich sehr groß ist. Außerdem hat er in Franco und Anton eine tolle Ersatzfamilie gefunden, die ihn mit offenen Armen empfangen hat.

Niemand kann mir sagen, wie lange Sunshine leben wird. Er kann mit dieser Behinderung durchaus "normal alt" werden, oder aber auch nicht - das steht in den Sternen. Wir machen dementsprechend aus jedem Tag das Beste. Bei Sunshine gitl "nomen est omen", er kennt nur gute Laune und Lustigsein. Möge es noch lange so bleiben!

Flaschenkinder Nr. 12-14, Oktober 2021

Sky, Moony und Stormy wurden in einem leerstehenden Haus am Dachboden gefunden. Ihre kläglichen Schreie wurden bereits seit mehreren Tagen gehört, zum Glück konnten sie dann gefunden werden. Von ihrer Mama fehlte jede Spur. Die Kleinen waren bereits sehr mager, ausgetrocknet und litten an schlimmen Durchfall, der langwierig behandelt werden musste. Die drei haben es aber geschafft und haben sich zu hübschen Kitten entwickelt. Sie wurden gemeinsam in ein gutes Zuhause vermittelt.

Flaschenkinder Nr. 15-17, Oktober 2021

Erneut zog diesesmal gleich eine ganze Katzenfamilie ins Pflegezimmer, diesesmal aber ein "Problemfall" sondergleichen. Mamakatze Fenja kam hochträchtig ins Tierheim und hat bereits am nächsten Tag geboren. Alles war fremd für sie und sie war mit der Situation heillos überfordert. Sie bewachte die Kitten zwar und verteidigte sie, würdigte sie jedoch sonst keines Blickes. Sie säugte und wärmte sie nicht, weshalb es sehr rasch brenzlich wurde. Ich nahm die Katzenfamilie mit heim, da mein Urlaub bevorstand und ich so zumindest zwei Wochen lang 24 Stunden-Betreuung gewährleisten konnte. Ich zog die Kleinen mit der Flasche auf und legte sie mit viel Fingerspitzengefühl auch immer wieder bei der Mama an, bis sich Fenja nach gut zwei Wochen doch endlich dazu entschloss, die Pflege der Kitten zu übernehmen. Fenja`s Verhalten während der gesamten Aufzucht war oft sehr problematisch, da sie aus heiterem Himmel heraus Attacken startete und mich nicht nur einmal gebissen hat. Sie war verschmust, zutraulich, aber total überfordert. Zum Glück ist trotz allem alles gut gegangen und Fenja hat sich beruhigt, sowie ihre Kitten selbständig waren. Die Kleinen sind mittlerweile vermittelt und Fenja wurde kastriert.