Das Futter spielt eine große Rolle bei der Pflege von inkontinenten Katzen. Das Futtermanagement bestimmt, wie die Entleerungs-Intervalle ausfallen müssen. Weiters ist die richtige Kot-Konsistenz zur manuellen Darm-Entleerung enorm wichtig.
Eines muss ich aber vorweg sagen: Pauschal-Lösungen gibt es nicht! Jede meiner inkontinenten Katzen ist anders und jede hat andere Futter-Ansprüche. Auch war es jeweils ein längerer Weg, um das Optimum herauszufinden. Man möchte, dass der Katze das Futter schmeckt, sie es gut verträgt, die "Output-Mengen" an Kot und Urin händelbar sind und die Kot-Konsistenz stimmt, sodass die Entleerung nicht unnötig erschwert wird. All das erfordert langsames Herantasten.
Bei Trixie brauchte es einige Zeit, bis wir das für sie passende Futter gefunden haben. Mittlerweile hat sie keine Probleme mehr damit.
Das Futter nimmt natürlich direkten Einfluss auf die Entleerungs-Intervalle. Futter mit hohem Feuchtigkeitsgehalt erfordert häufigeres Entleeren. Man muss das Futter daher an seinen Tagesplan
anpassen.
So ist bei mir morgens Trockenfutter gang und gäbe. Ich entleere, füttere und entleere ca. 1 Stunde nach der Fütterung nochmals, damit ich die Katzen mit komplett leerer Blase verlasse, wenn ich
in die Arbeit fahre. Wasser steht natürlich immer zur freien Aufnahme zur Verfügung!
Abends gibt es dann für die, die es gut vertragen, Nassfutter mit einer extra Portion Flüssigkeit, z.B. Miamor Trinkfein-Drinks kommen hier zum Einsatz. Denn abends ist eine nochmalige
Blasen-Entleerung vorm Schlafengehen - dann ca. 4 Stunden nach der Fütterung - am Plan, sodass hier ohne Probleme größere Flüssigkeitsmengen gefüttert werden können und die Tagesbilanz
stimmt.
Ich habe mich für dieses Futtermanagement entschieden, da die Output-Mengen somit auch an Arbeitstagen händelbar sind und ein gutes Gleichgewicht entsteht. Bin ich abends mal fort oder läuft
sonst etwas nicht "nach Plan", wird entsprechend angepasst.
Viele Katzen mit diesem Handicap können problemlos "Normalfutter" fressen und haben damit keine Probleme. Wichtig ist eine gut ausmassierbare Kot-Konsistenz und händelbare Urinmengen. Ist das mit
normalem Futter gut zu erreichen, würde ich kein "Spezialfutter" füttern.
Es gibt aber Katzen, die mit Problemen kämpfen. Manche neigen zu Verstopfung und zu hartem Kot, der sich dann nur sehr schwer entleeren lässt. Hier hat es sich bewährt, wenn zumindest ein Teil
der Mahlzeiten aus "Royal Canin Fibre Response" Trockenfutter besteht. Dieses Futter hat einen höheren Ballaststoffanteil und macht einen "flutschigen" Kot. Meiner
Erfahrung nach reicht es, wenn eine Mahlzeit am Tag daraus besteht, es muss meistens nicht als Alleinfutter verwendet werden, um diesen Zweck zu erreichen. Alternativ kann man natürlich
gequollene Flohsamenschalen dem Futter beifügen, um nicht auf Spezialfutter zurückgreifen zu müssen. Die Akzeptanz hielt sich bei meinen Katzen aber immer sehr in
Grenzen und die Katzen reagierten auf gequollene Flohsamenschalen oft mit Blähungen, während das Fibre Response Futter gut angenommen und gut verdaut wird.
Manche Handicap-Katzen kämpfen auch mit dem Gegenteil, nämlich generellen starken Blähungen und "quatschigem" Kot. Dieser wird dann häufig unkontrolliert verloren, was wenig prickelnd ist. Meine Trixie ist solch ein Fall, sie ist sehr futtersensibel. Bei solchen Katzen habe ich die besten Erfahrungen mit "Royal Canin Inestinal Moderate Calorie" und/oder "Royal Canin Sensible 33" Futter gemacht. Dieses Futter verursacht einen sehr geringen "Output", die Blähungen waren sofort vorbei und der Kot nahm eine Form an, die leicht entleerbar ist.
Fiby - rundum glücklich trotz Blasenlähmung. Morgens und abends wird Kot und Urin ausmassiert, that`s it!
Generell sollte mans ich bei jeder Katze langsam an das individuell richtige Futter herantasten. Man arbeitet ähnlich wie bei einer Ausschlussdiät und verändert immer nur einen Parameter nach dem anderen nach "Try und Error" Prinzip. Generell würde ich bei solchen Katzen Fertigfutter gegenüber Rohfutter (BARF) jedoch den Vorzug geben. So gern ich sonst auch BARF füttere, bei Katzen die auf manuelle Entleerung angewiesen sind, halte ich es für weniger geeignet.
Jeder, der eine Katze mit solch einem Handicap pflegt, wird letztlich seinen Weg punkto Futtermanagement finden müssen. Von meinen Tierärzten wurde anfangs immer geraten, Laevolac oder andere Zusätze zu verwenden, die einen sehr breiigen Stuhl verursachen. Ich kann aber nur sagen: Nichts ist schlechter zu entleeren, als Durchfall! Der Kot soll "greifbar", also gut im Darm tastbar sein. Zu breiigen Stuhl zu entleeren ist wirklich nicht einfach, da er nur hin- und her schwappt und selten wirklich restlos ausmassiert werden kann. Achten Sie daher auf eine normale Kot-Konsistenz. Alles andere erschwert die Entleerung nur unnötig!
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